Maratona dles Dolomiti 2004

147 km / 4345 Hm / 6:04:34 h
419. (3518) Gesamt

Mein Saisonhöhepunkt 2004 sollte ja eigentlich das Alpenbrevet in der Schweiz sein. Doch der unerwartet schnelle Verkauf unseres Hauses und der damit verbundene Baubeginn des neuen Hauses erforderte natürlich (leider) Abstriche was das Radfahren anging. Zum Dolomitenmarathon hatte ich mich allerdings schon bereits im Oktober 2003 angemeldet und den wollte ich nicht sausen lassen. Schließlich kamen trotz Hausbau immerhin 7000km und etwa 40000 Höhenmeter bis Ende Juni zusammen (das meiste allerdings Pendelfahrten zwischen Zuhause, Arbeit und Baustelle).

Begleitet wurde ich dieses Mal von meiner Familie und so reisten wir bereits am Freitag an, um ein paar „baustellenfreie“ Tage in und um Corvara zu genießen. Ein wenig skeptisch war ich schon: noch kein einziges mal in den Bergen in diesem Jahr. Mein ursprüngliches Ziel, die 6-Stunden-Marke zu knacken, relativierte ich dahingehend, zumindest in etwa die Vorjahreszeit wieder zu schaffen (6:30h). Nachdem ich am Vorabend mein Rennrad präpariert hatte (Startnummer anbringen, Reifendruck kontrollieren, …) entschloss ich mich, als kleinen Test noch schnell den Campolongo hochzufahren. Ich fühlte mich dabei sehr gut, so dass die Skepsis schnell wich und ich hoch motiviert am nächsten Tag an den Start gehen konnte.

Mit das beeindruckendste beim Dolomiti ist die Startaufstellung: 8500 Teilnehmer strömen aus allen Richtungen nach La Villa, um ihre Plätze einzunehmen. Der Start selbst zog sich dann natürlich wieder ziemlich in die Länge. Knapp eine viertel Stunde nach dem offiziellen Start um 6:15 rollte ich über die elektronische Zeitnahme. Und dann heisst es erst mal: links halten und überholen, überholen, überholen …

Ich hatte eine Marschtabelle mit den Durchgangszeiten vom Vorjahr und hochgerechneten Durchgangszeiten für eine Gesamtzeit von 6 Stunden vorbereitet. Am Pordoijoch dann die erste Kontrollstelle und zu meiner positiven Überraschung: 2 Minuten vor dem 6-Stunden-Plan! Dies weckte erneut Kräfte und es lief wie von alleine. Auch in Corvara war ich noch vor Plan, so dass mich meine Familie leider knapp verpasste. Nach der zweiten Auffahrt zum Campolongo die lange Abfahrt und der kleine Colle Santa Lucia, bevor es mit dem Passo Giau ans Eingemachte ging. Jetzt sollte sich zeigen, ob ich einfach nur zu schnell angegangen war, oder ob tatsächlich mehr drin sei. Ich fand schnell meinen Rhythmus, wobei ich mit zunehmender Temperatur und immer weniger Schatten nah ans Limit gehen musste. Aber auch der Giau lief recht gut und mit dem relativ einfachen Falzarego/Valparola war ja nur noch ein Pass zu überwinden. Dort bildete sich sogar eine kleine Gruppe, in der wir uns während der gesamten Auffahrt gegenseitig anstachelten und so nochmals ein gutes Tempo hinlegen konnten.

Bis ins Ziel ging es dann erst mal bis La Villa wieder bergab und schließlich die letzten Kilometer zurück nach Corvara. Mit einer Zeit von 6:04:34 war ich am Ende mehr als zufrieden (Platz 419 von etwa 3500 Teilnehmern auf der langen Strecke, Platz 60 von 1040 deutschen Teilnehmern).

Den Organisatoren kann ich nur wieder ein sehr dickes Lob aussprechen. Auf gesperrten Strecken (teilweise neu asphaltiert!) ist es einfach ein Hochgenuss, mit dem Rennrad diese tolle Landschaft zu durchradeln. Da auch der Wettergott wieder mitgespielt hat, steht mein Entschluss schon fest: nächstes Jahr wieder und dann unter 6 Stunden …

Noch ein Tipp: wer selbst Lust bekommen hat, am Maratona teilzunehmen, der sollte regelmäßig auf der offiziellen Website www.maratona.it vorbeischauen. Start der Einschreibung war letztes Jahr bereits im Oktober und nach einer Woche waren alle Plätze vergeben.

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