54 km / 1830 Hm (Nord-Süd-Auffahrt)
Nimmt man das Timmelsjoch von Norden (also Ötz) in Angriff, so beeindruckt vor allem die mit fast 60km sehr lange Anfahrt. Zwar überwindet man auf den ersten 35km bis Sölden nicht mal 600 Höhenmeter, doch diese verteilen sich auf wenige Talstufen mit deutlich wahrnehmbaren Steigungen. Die eigentliche Passstrecke beginnt dann erst nach Zwieselstein, dann aber mit 13% auf einem längeren Abschnitt. Auf etwa 2200m gleich hinter der Mautstelle folgt eine kurze Abfahrt, die zwar zu einer kurzen Erholungspause genutzt werden kann, dafür aber zusätzliche 150 Höhenmeter erfordert. Die letzten 500 Höhenmeter führen auf einer für diese Höhe beinahe autobahnähnlichen ausgebauten Straße nach oben. Dies läßt das ganze noch unerbittlicher erscheinen, als es eh schon ist. Bei der Abfahrt hingegen kann man den guten Straßenzustand für neue Geschwindigkeitsrekorde nutzen. Nur der 150 Höhenmeter Gegenanstieg ist echt gemein. Gelangt man bis Sölden ohne Kraftaufwand, so heißt es von da an bis zurück nach Ötz – mit Ausnahme der wenigen Talstufen – wieder in die Pedale treten. Geht man es nicht zu sportlich an, so taugt die Strecke Ötz – Timmelsjoch – Ötz durchaus für eine Tagestour.
29 km / 1796 Hm (Süd-Nord-Auffahrt)
Die schönere aber auch weitaus anspruchsvollere Anfahrt ist jedoch die von St. Leonhard in Südtirol. 1800 Höhenmeter auf knapp 30km mit langen Abschnitten mit 13% Steigung haben’s in sich. Die Strecke läßt sich dabei in zwei sehr unterschiedliche Abschnitte einteilen. Beide sind zwar geprägt durch hohe Steigungsprozente, der untere Abschnitt verläuft jedoch eher unspektakulär. Eine noch üppige Vegetation und viele meist kurze unbeleuchtete Tunnel bieten Schatten. Nach einem kurzen Flachstück auf etwa 1700m ändert sich dann aber die Charakteristik fast schlagartig. Ähnlich wie beim Stilfser Joch winden sich die Kehren einen unerbittlichen Steilhang empor. Dafür ist die Landschaft in dieser hochalpinen Region sehr beeindruckend. Kurz vor der Passhöhe muß man noch einen etwa 500m langen unbeleuchteten Tunnel durchfahren, Beleuchtung ist also ratsam. Außerdem muß man mit sehr hohen Temperaturuntschieden zwischen St. Leonhard und der Passhöhe rechnen. Bei mir waren es über 20 Grad!