42,195 km / 50 Hm / 3:29:09 h
Ich hatte ja schon fast nicht mehr daran geglaubt. Eine Woche vor dem eigentlichen Saisonziel Münchenmarathon hatte ich mir eine hartnäckige Erkältung eingefangen, die einen dortigen Start unmöglich machte. Das Training konnte ich erst nach zehn Tagen Pause wieder aufnehmen, also knapp eineinhalb Wochen vor dem Frankfurt Marathon — von optimaler Vorbereitung konnte man also nicht mehr sprechen. Ein letzter ernsthafter Test eine Woche vor dem Wettkampf stimmte mich dann allerdings doch recht hoffnungsvoll, so dass ich mich entschloss in Frankfurt mein Debüt zu geben.
Nach der Anreise am Samstag und ziemlich unruhiger Nacht in der Jugendherberge (dem Schnarchen eines Zimmerkollegen war selbst mein Ohropax nicht gewachsen) ging es am frühen Morgen zum Frankfurter Messegelände. Startunterlagen abholen, Kleiderabgabe, alles ziemlich gut durchorganisiert. Am angenehmsten empfand ich, dass man bis kurz vor dem Start in der Messehalle bleiben konnte und nicht ewig draußen bei noch kühlen Temperaturen ausharren musste.
(Fast) pünktlich um zehn Uhr fiel der Startschuss und da ich mich relativ weit vorn eingereiht hatte, ging es auch für mich nach kurzer Zeit los. Es dauerte allerdings mindestens einen Kilometer bis ich halbwegs mein Tempo gefunden hatte, ohne ständig Gefahr laufen zu müssen, meinen Vordermann/-frau umzutreten bzw. selbst zu straucheln. Dann stellte sich aber recht gut mein Rhythmus ein und ich spulte Kilometer um Kilometer in etwa 4:50 min ab.
Getragen vom begeisterten Publikum, das nicht nur im Stadtzentrum die Läuferinnen und Läufer anfeuerte, sondern auch auf den anderen Streckenabschnitten zahlreich vertreten war (laut Veranstalter etwa 300.000), war ich fast überrascht, wie leicht und locker ich vorankam. Nachdem ich die Hälfte der Distanz in 1:42:08 h absolviert hatte, war ich mir sicher, die angepeilten 3:30 h zu unterbieten.
Erst ab Kilometer 30 ging so allmählich die Lockerheit vor allem in der Wadenmuskulatur verloren. Ab Kilometer 35 waren dann auch meine Energiereserven ziemlich aufgebraucht. Cola und Eistee waren deshalb meine wichtigsten Helfer, um die nächsten Kilometer halbwegs unbeschadet zu überstehen. Doch ab Kilometer 40 machte sich dann eine solche Euphorie breit, dass auf den beiden letzten Kilometern alle Schmerzen wie weggeblasen waren und dem „triumphalen“ Zieleinlauf über den roten Teppich in die Franfurter Festhalle nichts mehr im Weg stand. Mit der Endzeit von 3:29:09 h war somit mein großes Saisonziel erreicht.
Hier noch ein bisschen Statistik:
Platz 2232 von 7826 männlichen Teilnehmern
Platz 609 von 1879 Teilnehmern in der Altersklasse M40
1. Halbmarathon: 1:42:08 h
2. Halbmarathon: 1:47:01 h