55,2 km / 2875 Hm / 9:39:22 h
Zwei Ideen, die ich schon länger im Hinterkopf hatte, hab ich am vergangenen Wochenende zu einem kleinen (Lauf-)Abenteuer verknüpft. Erstens wollte ich schon längst mal von Garmisch nach Füssen laufen und zweitens hielt ich es für eine sinnvolle UTMB-Vorbereitung, mal eine Nacht durchzulaufen.
Ich setzte mich also um 17:30 Uhr in den Zug nach Garmisch, um gegen 20 Uhr Richtung Stepbergalm aufzubrechen, die ich nach etwa eineinhalb Stunden kurz vor Dunkelheit erreicht. Da dort auf gut 1600m Höhe schon ordentlich Schnee lag, entschloss ich mich kurzfristig, die Kreuzspitze, mit knapp 2200m Höhe der höchste Gipfel der Ammergauer Alpen, auszulassen, und stattdessen über Schloss Linderhof eine etwas niedrigere Variante zu wählen. Es folgte der zweite lange Anstieg zum Bäckenalmsattel. Auch dort lag wieder Schnee in Kombination mit ordentlich Matsch.
Nach kurzem Downhill zur Kenzenhütte wurde es richtig hart. Mit Kenzensattel, Geiselsteinsattel und Gabelschrofensattel folgte ein etwa 10 km langer Abschnitt mit geschlossener Schneedecke. Während meist einigermaßen gespurt war, verlor ich diese ausgerechnet etwa 100 Höhenmeter unterhalb des Gabelschrofensattels. Eine extrem steile Rampe mit ca. 50 cm Neuschnee nach 40 Kilometern in der Nacht um halb drei. Nicht nur für die Oberschenkel, sondern auch mental ein hervorragendes Training!
Gottseidank hab ich anschließend bald wieder eine Spur im Schnee gefunden. Ohne GPS wäre ich sowieso total aufgeschmissen gewesen. Obwohl ich die Strecke größtenteils kannte, in der Nacht sieht’s dann doch ganz anders aus.
Der letzte Abschnitt war dann aber kein Problem mehr. Über den Ahornsattel und das Tegelberghaus krönte der Downhill auf dem E4 hinab nach Hohenschwangau diese außergewöhnliche Tour. Die beiden Königsschlösser im Morgengrauen und keine Menschenseele weit und breit – ein tolles Abschlussszenario!