Corona- und verletzungsbedingt lag mein letzter großer Berglauf bereits über zweieinhalb Jahre zurück – höchste Zeit also, wieder einmal ein Rennen in den Alpen in Angriff zu nehmen. Für mein „Comeback“ entschied ich mich, am Rosengarten Schlern Sky Marathon in den Dolomiten teilzunehmen. Die größere der beiden Varianten absolvierte ich bereits 2016, dieses mal sollte es „nur“ die kurze Strecke sein – mit 36 Kilometern und 2000 Höhenmeter im Anstieg immer noch ein ganz schöner Brocken!
Doch leider machte mir ein tragisches Ereignis einen Strich durch die Rechnung: ein Mitglied des Organisationsteams verunglückte wenige Tage vor dem Event tödlich, worauf der Veranstalter entschloss, das Rennen komplett abzusagen. Die Entscheidung war natürlich absolut nachvollziehbar. Da ein Freund, der sich ebenfalls angemeldet hatte und ich aber bereits unsere Unterkünfte gebucht hatten, entschlossen wir, das „Rennen“ trotzdem in Angriff zu nehmen.
Wir packten also etwas mehr Proviant als geplant in unsere Laufrucksäcke, da wir ja nun die komplette Strecke in Selbstversorgung meistern mussten und starteten in umgekehrter Richtung, um die Strecke dieses Mal aus etwas anderer Perspektive zu erleben.
Der Sky Marathon macht seinem Namen alle Ehre. Der überwiegende Teil verläuft im hochalpinen Gelände auf über 2000 m Höhe. Der höchste Punkt mit 2601 m ist der Grasleitenpass mit gleichnamiger Hütte. Trotzdem gibt es viele Passagen, die relativ gut laufbar sind. Die teils hunderte Meter hohen senkrechten Granitwände, die das typische Bild der Dolomiten prägen, bieten während des gesamten Laufs eine prachtvolle Kulisse.
Nach 6,5 Stunden waren wir wieder zurück am Ausgangspunkt. Müßig dabei, wieviel schneller wir wohl im Wettkampfmodus gewesen wären (Selbstverpflegung und Eigennavigation kosten gegenüber üppig ausgestatteter Verpflegungsstationen und markierter Strecke ordentlich Zeit). Mit schweren Beinen, aber herrlichen Eindrücken waren wir uns einige, dass die Entscheidung, trotz Absage zu laufen, absolut richtig war. Und da unsere Anmeldungen ihre Gültigkeit für 2023 behalten, heißt es dann: „Auf ein Neues“!









Hier noch ein kleines Video von Miguel: