224 km / 2100 Hm / 6:55:50 h
Der Ski- und Radclub Oberschöneberg bot dieses Jahr zum ersten mal auch die Marathondistanz innerhalb seiner RTF-Veranstaltung an. Da ich zwar schon oft Marathondistanzen gefahren bin, aber immer nur alleine und ich mir dieses Jahr ja den Ötztaler vorgenommen hatte, wollte ich vorher zumindest mal an einer Marathonveranstaltung teilnehmen. Und da der Start dieser Tour in Dinkelscherben fast vor meiner Haustür lag, hatte sich eine Teilnahme geradezu aufgedrängt.
Etwa 50 Fahrer warteten dann früh morgens auf den Startschuss von Bundestagsmitglied Eduard Oswald, der aus Dinkelscherben kommt. Zunächst führte die Strecke durch den Naturpark Stauden. Bis zum Anstieg nach Markt Wald fuhr das Feld noch geschlossen, dann mussten allerdings die ersten Fahrer aufgrund des sehr hohen Tempos abreissen lassen. Die erste Verpflegung in Markt Wald tat dann ihr übriges, sodass es ab hier in kleineren Grüppchen weiter ging. Bei mir lief’s bis dahin recht gut und da auch die Verpflegungsaufnahme reibungslos klappte, fand ich mich in der ersten Gruppe wieder. An der Spitze wechselten sich eine Hand voll Fahrer ab, insgesamt waren wir wohl so um die zwölf. Das Tempo war weiterhin sehr hoch, solange es flach war nie unter 40 km/h. Doch um so weiter wir in Richtung Süden fuhren, um so seltener waren flache Stücke. Spätestens ab Höhe Marktoberdorf ging’s nur noch auf und ab, zumeist kurze aber giftige Anstiege auf sehr gut ausgewählten Nebenstrecken. Schliesslich näherten wir uns der Halbzeit. Dafür hatte sich der Veranstalter den Auerberg bei Lechbruck ausgesucht, eine etwa 3 km lange Steigung auf der etwa 300 Höhenmeter zu überwinden sind. Nachdem’s bis dorthin so gut lief, hab ich nochmals alles gegeben, um um die (inoffizielle) Bergwertung mitzukämpfen und war schließlich als vierter oben angekommen. Der für meine Verhältnisse sehr hohe Schnitt von über 34 km/h machte mir allerdings Angst, auf der zweiten Hälfte möglicherweise einen Einbruch zu erleiden. Doch zunächst hieß es erst einmal sich stärken, wobei es der Veranstalter mit Spaghetti Bolognese etwas zu gut gemeint hatte.
Leider verbummelte ich, mich rechtzeitig wieder auf den Rückweg zu machen. Die Gruppe, die bis zum Auerberg super funktionierte war etwa einen Kilometer vor mir und ich hatte somit keine Chance mehr, wieder ranzukommen. So war ich die verbleibenden 110km teilweise auf mich alleine gestellt oder fuhr in kleinen Gruppen, da das Feld bis dahin doch schon extrem weit auseinander gefallen war. Erst als wir wieder mit den kürzeren RTF-Distanzen zusammenschlossen, bildeten sich wieder größere Gruppen.
Dass ich den Schnitt bis zum Schluss nicht halten konnte (und auch nicht wollte, schliesslich sollte diese Veranstaltung der Vorbereitung dienen) war klar. Trotzdem zeigte mein Computer immerhin noch einen Schnitt von 32 km/h im Ziel an, was meine Zuversicht für den Ötztaler sechs Wochen später stark erhöhte.
Insgesamt war die Veranstaltung gut gelungen. Vor allem die Streckenführung auf zumeist kaum befahrenen Nebenstraßen war sehr gut. Falls 2003 wieder die Marathondistanz angeboten wird (wovon ich ausgehe) und nicht mit dem Dolomitenmarathon zusammenfällt, bin ich auf jeden Fall wieder dabei.