Edinburgh Marathon 2012

42,195 km / 3:46:01 h

Mein fünfter Marathon im vierten Land: nach Deutschland, Italien und der Schweiz war nun Schottland an der Reihe. Doch warum gerade der Edinburgh Marathon wird sich nun vielleicht der eine oder andere Fragen? Ganz einfach: meine Frau durfte sich das Reiseziel aussuchen und wählte als Großbritannien-Fan Edinburgh. Nachdem der dortige Marathon auf die Pfingstferien fiel, machten wir die Reise schon vor Monaten perfekt. Der Termin passte außerdem sehr gut zu meinen Vorbereitungen zum Swissalpine in Davos zwei Monate später — quasi als weiterer 4-Stunden-Trainingslauf.

Was mich immer etwas von Urlaubszielen im Norden abhält, ist die Aussicht auf schlechtes Wetter. Dabei muss es sich allerdings um ein Vorurteil handeln. An den Tagen rund um den Wettkampf herrschte bestes Sommerwetter mit Temperaturen von 20-25 Grad. Der Marathon sollte also eine eher schweißtreibende Angelegenheit werden.

Der Start erfolgte pünktlich um 9:50 Uhr auf der London bzw. Regent Road, wo sich knapp 9000 Teilnehmer tummelten. Da ich den Lauf ja nur als Trainingslauf nutzen wollte, hatte ich eine Zielzeit von 3:45 angegeben, was den letzten Startblock bedeutete.

Die ersten Meilen ließ ich mich einfach treiben. Kilometerschilder gab’s eh keine (nur Meilen), so dass ich mich erst mal erkundigen/rechnen musste, welche Zeit ich denn auf die Meile laufen musste, um die angepeilte Endzeit zu erreichen.

Der Kurs führte schnell aus der Stadt heraus in Richtung Küste, die fast ständiger Begleiter war. So gesehen eigentlich gar kein richtiger Stadtmarathon, sondern fast schon ein Landschaftslauf. Vorbei an Portobello Beach war etwa ein Drittel der Strecke bewältigt und es war inzwischen richtig heiß geworden — zumindest an der Sonne, wobei vermutlich 95% der Strecke in der Sonne verliefen.

Die Strecke folgte weiter der Küste, mal direkt am Strand, mal wenige hundert Meter davon getrennt, bis dann nach 17 Meilen der Wendepunkt erreicht war. Spätestens ab diesem Moment hatte ich den Eindruck, dass ich noch wesentlich mehr Reserven hatte, als die meisten um mich herum. Vor allem die Läufer, die nun entgegen kamen, machten teilweise schon einen erschreckend schlechten Eindruck. So hielt ich weiter mein Tempo und war fast nur noch auf der Überholspur.

25 Meilen, also eine noch zu laufen. Vom Mann mit dem Hammer war nichts zu spüren und so konnte ich die letzten Meter richtig genießen. Inzwischen fanden sich auch sehr viele Zuschauer ein, darunter auch meine Familie, die sich an der letzten Kurve postiert hatte. Mein Sohn Matthias reagierte am schnellsten, sprang über die Absperrung und sprintete mit mir durch das Zuschauerspalier über die Ziellinie — tolles Gefühl!

Am Ende war’s mit 3:46:01 ziemlich genau die angepeilte Zeit (Platz 1768 von 8077 gewerteten Startern) und ich fühlte mich noch relativ gut — zumindest reichte es noch für eine anschließende Wattwanderung.

Noch ein paar Worte zum Veranstalter: die Anmeldung/Abholung der Startunterlagen war vorbildlich, kein Gedränge, keine Warteschlangen, sehr professionell. Für Flüssigkeit war auch bestens gesorgt. Laut Pressebericht wurden 160000 Wasserflaschen verteilt. Etwas dürftig war die Versorgung mit Essbarem. Erstens gab’s erst sehr spät etwas (25 km) und dann auch nur Energiegels. Trotzdem, wer einen schönen Marathon mit dem Aufenthalt in einer sehr reizvollen Stadt verbinden möchte, dem kann ich Edinburgh nur empfehlen.

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